Costazza

Landschafts-Impressionen

Günter Costazza


Günter CostazzaGünter Costazza wurde am 23. Juli 1936 in Bremen, Deutschland, geboren. Die Familie Costazza stammt großväterlicherseits aus Südtirol. Schon in früher Jugend interessierte ihn die Kunst und bereits mit 15 Jahren bestand er erfolgreich die Aufnahmsprüfung an der Bremer Kunstschule, die üblicherweise erst für 18jährige vorgesehen war. Doch dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen, denn der Vater verweigerte ihm die Finanzierung seiner künstlerischen Ausbildung, worauf sich Günter Costazza entschloss, die Malerei in der Praxis zu erlernen.  Er arbeitete schließlich 9 Jahre lang - zuerst als Volonteur, später als Theatermaler - im Theater am Goetheplatz in Bremen. 1962 übersiedelte er über Einladung des bekannten Bühnenbildners Günther Schneider-Siemssen nach Wien und wurde hier erfolgreicher Theatermaler an der Wiener Staatsoper.

In den ersten Wiener Jahren befasste er sich intensiv mit der Ölmalerei und stellte seine Werke in Wien und Deutschland aus. Er überzeugte durch die Qualität seiner Arbeiten, Kunstkritiker sprachen von einer „begabten Malerpersönlichkeit, die ein Höchstmaß an kompositorischer Ausgewogenheit und Feinheit zu geben versteht“. In der Ausstellung „50 Jahre Dada“ (1965, Europäisches Forum Alpbach, Neue Galerie Linz, Joanneum Graz) stellte er gemeinsam mit so prominenten Künstlern wie Paul Klee, Giorgio de Chirico, René Magritte und Salvadore Dali aus. Seine Motive bezog er damals aus dem Bereich des Mikrokosmos, er malte skurrile Stillleben, anatomisierte den Menschen und das Leben in seinen Ölbildern. Er war Surrealist, doch von ganz anderem Schrot und Korn. Nach seiner ersten Frankfurter Einzelausstellung urteilte die Presse: „Costazza hat das solide Handwerk des Theatermalers erlernt und sich hier aber mit Erscheinungen befasst, die er hinter der Fassade des Schönen, Gefälligen zu erkennen glaubt. Er zerrupft die Wirklichkeit, sodass seine Fabelwesen buchstäblich ihre Federn lassen müssen.“

Seine berufliche Bühnenmaler-Karriere schritt steil voran. Von 1982 bis 1996 war er Erster Theatermaler bzw. ab 1987 Leiter der Malersäle der Österreichischen Bundestheater. Ab 1998 änderte er seinen Malstil und befasst sich bis heute fast ausschließlich mit der ältesten Maltechnik der Menschheit – der Aquarellmalerei. Sein naturalistischer Stil wurde und wird immer expressiver, seinen Lieblingsmotiven -  mediterranen und anderen Landschaften, Häfen, Schiffen und Bauwerken – verleiht er mit feinfühliger Könnerschaft, die gerade in der Aquarellmalerei ein permanentes Arbeiten voraussetzt, jene Stimmung die der Künstler im Moment des meist sehr raschen Entstehungsprozesses in sich verspürt. Diese neuen Arbeiten präsentierte er in den letzten Jahren in weiteren Ausstellungen in Wien und im Burgenland.

Günter Costazza ist im Herbst 2013 in Wien verstorben.